Sonntag, 17. Februar 2008

Für die Diktatur des Diktats: ein Manifest ! [ALEX]

Am Anfang war das Wort – und es wurde gehegt und gepflegt über die Jahrhunderte, von Mönchen in stundenlanger Arbeit sorgsam kopiert, kunstvoll verziert, weitergegeben von Generation zu Generation. Doch diese Idylle wurde alsbald zerstört von gottlosen Menschen, die das Wort in Blei zwangen und die Schriftgelehrten durch Maschinen ersetzten, welche die einst so kostbaren Lettern verhundert- und vertausendfachten. Schließlich wurde der Schrift jeglicher substanzieller Charakter entzogen, sie wurde zu einem elektronischen Impuls degradiert, der in Gedankenschnelle über die Bildschirme der Moderne jagt – ein sinnentleertes Nichts.
Dennoch bleibt Grund zur Hoffnung, denn ein kleines Land unbeugsamer Gallier leistet dem Druck der modernen Welt nach wie vor erbitterten Widerstand! Unbeeindruckt vom Rausch der Geschwindigkeit und dem Streben unserer Zeit nach Effizienz und Erkenntnis wird in diesem Land weiterhin die ursprüngliche, die reine Lehre bewahrt. Die Universitäten dieses fünfeckigen Kleinods stehen noch ganz in der Tradition der Altvorderen. Hier weiß man den Wert der Schrift noch zu schätzen, hier herrscht: die Diktatur des Diktats! Die Studenten lauschen andächtig und lassen den Strom der Worte direkt vom Ohr in die Schreibfeder fließen, ohne dass dieser durch eigenes Gedankengut oder etwaige Reflektion verunreinigt worden wäre. Sie bleiben unberührt von beschwerlichem Wissen aber reich an herrlich beschriebenen Seiten, die sorgsam abgeheftet und für die Nachwelt bewahrt werden können.
Deshalb fordern wir: Schwört ab der Verblendung der Moderne! Besinnt euch auf das Ursprüngliche, das Reine, das Gute! Vergesst die Inhalte, sie stören beim Schreiben! Nicht auf das warum kommt es an, sondern auf das WIE!
Helfe auch DU mit bei der weltweiten Errichtung der Diktatur des Diktats!

1 Kommentar:

Club franco-allemand Clermont-Ferrand hat gesagt…

Irgendwie muss man seinen Frust ja verarbeiten…

;-) Xoph